Mainzer Studien Stufe (MSS)

Oberstufe

Vorbereitung auf ein Hochschulstudium oder Berufsausbildung

Die gymnasiale Oberstufe heißt in Rheinland-Pfalz Mainzer Studien Stufe (MSS). Ziel der Oberstufe ist es, Schülerinnen und Schüler mit einer breiten Grundbildung auf ein Hochschulstudium bzw. eine Berufsausbildung vorzubereiten. Dabei ist die Hinführung zu wissenschaftlichem und selbstständigem Arbeiten genauso ein Ziel, wie die Persönlichkeitsentwicklung.

In Rheinland-Pfalz ist die Oberstufe dazu in einem Kurssystem aus drei Leistungskursen und sieben Grundkursen eingeteilt. Die Sekundarstufe II beginnt mit der Orientierungsphase und setzt sich in der Qualifikationsphase (vier Halbjahre) fort. Die Abiturnote enthält Leistungen der Qualifikationsphase und der Abiturprüfung.

Besonderheiten in G8

Die Sekundarstufe II beginnt in G8GTS schon in der 10. Klasse mit der Orientierungsphase im Kurssystem. Die Schülerinnen und Schüler wählen drei Leistungskurse, die sie bis zum Abitur fortsetzen. Zusätzlich zu den sieben Grundkursen wählen die Schülerinnen und Schüler zwei weitere Kurse. So werden sowohl eine zweite Fremdsprache, als auch drei Naturwissenschaften (bzw. zwei Naturwissenschaften und Informatik) fortgesetzt. Die Naturwissenschaften werden nur zweistündig unterrichtet, so dass die Schülerinnen und Schüler – im Vergleich zur Qualifikationsphase – eine Unterrichtsstunde mehr verpflichtend absolvieren müssen. Die wöchentliche Unterrichtszeit wird in den Fächern Deutsch und Mathematik in der Qualifikationsphase – im Vergleich zu G9 – um jeweils eine Stunde verlängert. Daher haben die Schülerinnen und Schüler in der Sekundarstufe II 35 (10. Klasse) bzw. 34 (11. und 12. Klasse) Unterrichtstunden pro Woche. Mit erfolgreicher Zulassung zur 11. Jahrgangsstufe erhalten die Schülerinnen und Schüler den qualifizierten Sekundarstufenabschluss I.

Wahl der Leistungskurse

Leistungskurse spielen in der Oberstufe eine besondere Rolle. Ihre Unterrichtszeiten sind jeweils zwei Wochenstunden gegenüber den entsprechenden Grundkursen verlängert. Außerdem werden die zwei besten Leistungskurse in der Qualifikation doppelt gewichtet. Die Leistungskurse werden in der Abiturprüfung schriftlich abgefragt.

Durch die Regeln zur Wahl von Leistungs- und Grundkursen hat der Gesetzgeber dafür gesorgt, dass Schülerinnen und Schüler unabhängig von der Wahl der Leistungskurse befähigt sind, nach dem Abitur jede mögliche Berufsausbildung wählen zu können. Daher sollte sich die Wahl der Leistungskurse noch nicht zu sehr an einer späteren Berufsplanung ausrichten. Wichtiger ist es den derzeitigen Leistungsmöglichkeiten und Interessen Rechnung zu tragen. Dabei ist nicht so sehr auf den derzeitigen Leistungsstand, sondern eher auf die Entwicklung der Fähigkeiten und Fertigkeiten zu achten. Die Lehrerinnen und Lehrer geben im persönlichen Gespräch gerne Hilfestellung zur Wahl.